Allgemeines zur Hunde-Ernährung

#1 von Conny , 16.05.2012 21:06

Milch hat zwar eine sehr gute Nährstoffzusammensetzung, ist aber wegen der enthaltenen Laktose (Milchzucker) nur bedingt für das Verdauungssystem eines erwachsenen Hundes geeignet. Laktose muss, um verdaut werden zu können, im Dünndarm durch das Enzym Laktase gespalten werden. Im Welpenalter wird dieses Enzym noch gebildet, um die Muttermilch verwerten zu können. Da für den erwachsenen Hund jedoch keinerlei Notwendigkeit besteht, sich von Milch zu ernähren, wird die Produktion der Laktase bald eingestellt. Unverdaute Laktose wird meist mit Durchfällen bestraft.
Daher sollte ein Anteil von 20ml je kg Körpergewicht an der Tagesration nicht überschritten werden.
Sie ist besonders reich an hochwertigen Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen.
Milchprodukte wie z.B. Magermilchpulver oder Hüttenkäse stellen eine sinnvolle Alternative dar, da die enthaltene Milch bereits vergoren ist und somit besser vertragen wird.

Eier sind hochwertige Eiweißlieferanten und enthalten viele essentielle Fettsäuren und Mineralstoffe, besonders Eierschalen sind sehr kalziumreich. Negative Nebenwirkungen sind bei verarbeiteten, also gekochten Eiern nicht bekannt, lediglich auf rohes Eiklar sollte verzichtet werden, da das im Eiklar in großen Mengen enthaltene Avidin nicht nur das Biotin des Eigelbs vollständig bindet, sondern darüber hinaus auch jedes andere verfügbare Biotin.



Fleisch ist in der Hundeernährung die größte Bedeutung beizumessen, da die gesamte Hundeorganismus auf die Verdauung von Beutetieren ausgelegt ist.
Diese besonders hochwertige Eiweißquelle enthält die für den Hund optimale Aminosäurenzusammensetzung, die Verdaulichkeit von fettarmem Fleisch liegt bei 98% (Ausnahme: Schweinefleisch, dessen Wertigkeit niedriger ist). Der Proteingehalt hochwertiger Fleischquellen beträgt mindestens 18% in der Frisch- und dementsprechend 50% in der Trockensubstanz.
Die Wertigkeit einer Fleischquelle lässt sich am ehesten aus dem Anteil der besonders hochwertigen Aminosäuren Lysin und Methionin ersehen. Allerdings ist darauf zu achten, dass diese Säuren in der Analyse, nicht bei der Zusammensetzung stehen. In letzterem Fall wurden sie künstlich zugefügt und sagen nichts über die Qualität des Fleisches aus. Außerdem können diese Säuren auch in anderen Komponenten, wie z.B. Flachsöl enthalten sein, sind ergo nicht zwangsläufig ein Indikator für eine hochwertige Fleischquelle.
Weiterhin ist bei importiertem, insbesondere amerikanischem Futter die genaue Bezeichnung der Fleischquelle von Bedeutung:
Die Silbe "fleisch" muss auf jeden Fall enthalten sein, um eine hochwertige Eiweißquelle zu gewährleisten. <TierXY>fleischmehl ("<TierXY>meal")steht für reines, getrocknetes Fleisch, <TierXY>fleisch ("<TierXY>") ist ebenfalls rein, allerdings geben die Werte das Gewicht vor dem Trocknen, also dem Entziehen der Feuchtigkeit (immerhin rund 65%) an. Im Endprodukt rutscht der Fleischanteil damit um einige Plätze nach hinten.
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Wird die Eiweißquelle einfach nur mit <TierXY> ("<TierXY>-by-product") bezeichnet, handelt es sich um tierische Nebenerzeugnisse, <TierXY>mehl ("<TierXY>-by-product-meal") bezeichnet dementsprechend getrocknete tierische Nebenerzeugnisse.
Da es im deutschen Futtermittelrecht die Unterscheidung zwischen <TierXY> und <TierXY>fleisch und den entsprechenden Mehlen nicht gibt, lässt sich bei deutschen Futtersorten auch nicht feststellen, ob Fleisch oder Nebenprodukte verwendet wurden. Um sicher zu gehen, dass kein findiger Importeur die deutsche Gesetzgebung ausgenutzt hat, sollte man sich bei amerikanischem Futter immer auch die Originalzusammensetzung angeschaut haben.
Bei jeder tierischen Proteinquelle wird natürlich nur die Zutat als solche deklariert. Schädliche Substanzen, mit denen das geschlachtete Tier oder sein Futter zuvor behandelt wurden, finden keine Erwähnung. Hierauf ist besonders bei Geflügelfleisch zu achten, da dies in der konventionellen Haltung meist mit Antibiotika versetzt ist. Ferner bedeutet deklariertes <TierXY>fleischmehl, dass die Komponente bereits als Mehl angeliefert wurde - Zusatzstoffe, die der Produzent dieses Mehls bereits zugefügt hat, müssen vom Futtermittelhersteller nicht deklariert werden.



Fisch stellt eine ebenfalls hochwertige Alternative zu Fleisch dar.
Er hat einen hohen Anteil an Vitamin D und ungesättigten Fettsäuren, der allerdings nur bei frischem Fisch zu Buche schlägt, dem Fischmehl sind die Öle und damit auch das Vitamin D sowie die ungesättigten Fette entzogen.
Da es kein Fertigfutter gibt, das allein auf Fleisch-/Fischbasis aufgebaut ist, die Aminosäurenzusammensetzung des fleischlichen Proteins aber die für den Hund ideale ist, sollte das Futtermittel dem Rechnung tragen, indem die nicht-fleischlichen Inhaltsstoffe so gewählt werden, dass das Gesamtfutter ein dem des Fleisches ähnliches Aminosäurenverhältnis aufweist.

Die folgende Tabelle enthält exemplarische Aminosäurengehalte, an denen man sich beim Vergleich der Relationen orientieren kann:

Aminosäure Rindfleisch Hühnerfleisch Lachs
Arginin 1,52 % 1,17 % 1,21 %
Cystein 0,19 % 0,25 % 0,22%
Histidin 0,66 % 0,54 % 0,6 %
Isoleucin 0,9 % 0,92 % 0,97 %
Leucin 1,6 % 1,35 % 1,64 %
Lysin 1,82 % 1,51 % 1,9 %
Methionin 0,53 % 0,49 % 0,61 %
Phenylalalin 0,83 % 0,72 % 0,79 %
Taurin 0,36 % 0,34 % k.A.
Theonin 0,85 % 0,77 % 0,91 %
Tryptophan 0,25 % 0,2 % 0,23 %
Tyrosin 0,83 % 0,6 % 0,7 %
Valin 1,1 % 0,9 % 1,12 %
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Getreide ist sehr reich an Kohlenhydraten und hat eine relativ hohe Akzeptanz. Allerdings steht es nicht auf dem natürlichen Speiseplan eines Hundes: Die Zeit, in der Getreide überhaupt erntbar ist, beschränkt sich auf wenige Wochen des Jahres, und selbst das würde dem Hund wenig nutzen, da er Zellulose, den Baustoff pflanzlicher Zellwände, nicht verwerten kann und somit Getreide unverdaut wieder ausscheiden müsste. Einziger Berührungspunkt mit Getreide wären also die Mägen im Herbst erjagter Kleinstbeutetiere.
Will man allerdings dem im Vergleich zum Wildhund deutlich niedrigeren Proteinbedarf des Haushundes gerecht werden, kommt man um den Einsatz von Getreide nicht herum. So lange es in aufgeschlossenem Zustand vorliegt, ist es ein adäquater Energielieferant.
Besonders hochwertig sind Vollkornprodukte (im Englischen als "whole-meal", nicht als "ground" bezeichnet), da sie noch die Randschichten und damit wertvolle Eiweiße, Vitamine und Mineralien enthalten.
Wichtig ist das Verhältnis von Fleisch und Getreide. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass Getreide so gut wie kein Wasser enthält, also in der Feucht- ungefähr so viel wie in der Trockensubstanz wiegt.
Ein zu hoher Getreideanteil macht sich durch Unausgeglichenheit und breiigen, hellen Kot bemerkbar.

Kartoffeln sind proteinarme und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, sie enthalten eine Reihe wertvoller Nährstoffe und sind ein adäquater Getreideersatz



Fett ist ein in der Hundeernährung unentbehrlicher Energieträger, der sowohl Depotfette in Form gesättigter Fettsäuren als auch z.B. für den Zellstoffwechsel lebensnotwendige Nährstoffe in Form ungesättigter Fettsäuren bereit stellt. Sein Brennwert ist mindestens doppelt so hoch wie bei Protein und Kohlenhydraten, daher sollte der Fettanteil der Nahrung stets deutlich hinter dem der anderen Energieträger zurück bleiben.
Der Fettanteil eines Hundefutters setzt sich aus den bereits in den Ausgangsprodukten (v.a. Fleisch) befindlichen und den extra zugesetzten Fetten (z.B. Pflanzenöl) zusammen.
Besonders hochwertige tierische Fette sind Lamm- und Geflügelfett.
Öle sind zumeist pflanzlich und bestehen aus ungesättigten Fettsäuren. Diese ungesättigten Fettsäuren unterteilen sich in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Einfach ungesättigte Fettsäuren kommen meist als Omega-9-Fettsäure vor und finden sich beispielsweise in Oliven- oder Rapsöl. Sie sind den gesättigten Fettsäuren sehr ähnlich und stellen für den Hund keine große Bereicherung dar, zumal sie der Körper selbst synthetisieren kann.
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen aus Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Omega-6-Fettsäuren ("Linolsäure") sind u.a. wichtig für die Hautgesundheit, die Ausscheidung giftiger Stoffe und den Muskelaufbau. Allerdings begünstigen sie auch Entzündungen, Tumorentstehung und -wachstum sowie Herzerkrankungen. Omega-3-Fettsäuren ("Linolensäure") wirken dem entgegen.
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Außerdem beeinflussen sie das Nervensystem positiv, sind Bestandteil der Zellwände und stärken die Sehfähigkeit. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren haben nicht nur teilweise gegenteilige Wirkungen, sie sind auch Gegner bei der Resorption. Bei überwiegender Omega-6-Zufuhr werden also Omega-3-Fettsäuren gar nicht mehr verstoffwechselt.
Das optimale Gesamtverhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren liegt bei maximal 1:5. Ein besonders hochwertiges Pflanzenöl ist Leinöl, das viermal mehr Omega-3- als Omega-6-Fettsäuren enthält. Tolerable Fettsäurenverhältnisse weisen außerdem Walnuss-, Raps- und Hanföl auf. Besonders ungünstig ist das Verhältnis z.B. in Sonnenblumen- oder Distelöl mit einem hohen Omega-6-Anteil und keinen Omega-3-Fettsäuren. Einen besonders hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren haben Fischöle.
Da Hunde sowohl tierische als auch pflanzliche Fette benötigen, sollten beide im Futter enthalten sein.
Bei der Verwendung von Ölen ist besonders auf Omega-3-Fettsäuren Wert zu legen, da Omega-6-Fettsäuren bereits natürlich in Fleisch vorkommen.




Gemüse ist in erster Linie ein Ballaststofflieferant. Es enthält aber auch wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Da die Verdauung eines Beutefressers jedoch auf die Verwertung tierischer Nahrungsquellen ausgelegt und Gemüse als Energielieferant schlichtweg untauglich ist, sollte es in der Zutatenliste einen der hinteren Plätze einnehmen.
Pflanzliche Zellwände bestehen aus Zellulose. Der Hund hat mit seinem Beutegreifergebiss nicht die Möglichkeit, sie durch Kauen zu zerstören und ihm fehlen ebenfalls sowohl im Magen als auch im verhältnismäßig kurzen Darm die Möglichkeiten, diese Zellwände zu knacken. Daher muss alle pflanzliche Kost in bereits aufgeschlossenem Zustand vorhanden sein.
Einigen Hundefuttern wird Knoblauch zugesetzt. Knoblauch gehört zu den Zwiebelgewächsen. Zwiebelgewächse führen bei einigen Tierarten, so auch bei Hunden, zur Hämolyse, also dem übermäßigen Verlust von Erythrozyten (= rote Blutkörperchen). Diese Erythrozyten haben per se eine beschränkte Lebensdauer, werden also nach einem bestimmten Lebenszyklus abgebaut und durch neue Erythrozyten ersetzt. Zwiebelgewächse enthalten Schwefelverbindungen, die Erythrozyten zum Platzen bringen. Diese zusätzliche Zerstörung kann nicht oder nicht schnell genug ausgeglichen werden, so dass es zu einem Erythrozytenmangel, also zu Leistungsabfall bis hin zur Anämie (Blutarmut) kommen kann. Schwere Vergiftungserscheinungen treten frühestens ab einer Aufnahme von 5g Knoblauch pro kg Körpergewicht auf, doch die Zerstörung roter Blutkörperchen setzt nicht erst ab einem Schwellenwert, sondern bereits bei der Aufnahme von Kleinstmengen ein und sollte vermieden werden.


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Kräuter sind ebenfalls sehr ballast- und mineralstoffreich. Ihre Wirksamkeit in Bezug auf gewisse Krankheitsbilder ist unbestritten, allerdings erhöhen Kräuterzusätze den Rohfaser- und Rohascheanteil in einem nur schwerlich vertretbaren Maße und reichen in der im Futter üblichen Dosierung als Arznei nicht aus.



Nebenerzeugnisse sind alle Produkte, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind.
Die wundervolle Welt der Nebenerzeugnisse ist schwierig zu durchschauen, und da in Nebenprodukten keine Nährstoffe enthalten sind, die nicht auch von anderen Komponenten geliefert werden könnten, sollte im Zweifelsfall von Futtern mit undefinierten Nebenerzeugnissen abgesehen werden.


Per definitionem sind tierische Nebenerzeugnisse: Erzeugnisse aus der Verarbeitung von Tierkörpern oder Teilen von Tierkörpern warmblütiger Landtiere. Also Schlachtabfälle.
Schlachttiere werden nach geltendem Recht in "Fleisch", also alle Teile, die für den menschlichem Verzehr geeignet sind, und "tierische Nebenerzeugnisse" unterteilt.
Die Nebenprodukte ihrerseits werden nochmals in drei Kategorien unterteilt. Material der Kategorie 3 darf in Tierfutter verarbeitet werden. Hierzu zählen z.B. Häute, Hufe, Blut, Federn, Mägen, Därme, Lunge, Grieben, Sehnen, Knochen und Tiermehl, wobei Letzteres als Versteck für Schlimmeres dienen kann.
Futter, bei dem enthaltene Nebenerzeugnisse nicht zu 100% offen deklariert werden, muss als minderwertig eingestuft werden.
Findige Futtermittelhersteller setzten einst die Mär vom Wolf, der sich zuerst auf den Beutetiermagen stürze, in die Welt. Tatsächlich werden lediglich die Mägen von Kleinstbeutetieren mitgefressen, ohne Nahrungsknappheit werden die Mägen größerer Beutetiere nicht einmal angenagt.
Dennoch hält sich diese Geschichte zur Rechtfertigung der Beifügung von Nebenerzeugnissen und teilweise sogar eines hohen Anteils pflanzlicher Komponenten am Gesamtfutter hartnäckig.


Unter den pflanzlichen Nebenprodukten ist ausschließlich minderwertiges Material zu finden. Hierzu zählen z.B. Melasse, Erdnussschalen und Rübenschnitzel.
Nebenerzeugnisse sind meist in Futtersorten derjenigen Hersteller zu finden, die einem großen Lebensmittelkonzern angehören und Tierfutterherstellung als Abfallverwertung betreiben, es lohnt sich also immer, einen Blick hinter den Markennamen zu werfen.





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Zusatzstoffe bezeichnen alle synthetischen Zusätze des Futters.
Hierzu gehören synthetisierte Nährstoffe, aber auch Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Konservierungsstoffe.
Geschmacksverstärker sind schädlich und sollten in einem hochwertigen Futter auch nicht notwendig sein, weder künstliche Aromastoffe noch natürliche Verstärker wie Zucker oder Karamel.
Das gleiche gilt für Farbstoffe.

Konservierungsstoffe sind erforderlich, um dem Futter eine Mindesthaltbarkeit zu geben. Die gängigste Form des Haltbarmachens ist die Konservierung mit Hilfe von
Antioxidantien.
Natürliche Antioxidantien sind Vitamin C und E, auch und gerade in synthetischer Form sind sie rein künstlichen Laborerzeugnissen vorzuziehen, da sie zwar der Natur nachempfunden, dabei aber stabil genug sind, Fett zwölf Monate lang vor dem Ranzigwerden zu schützen. Künstliche Konservierungsstoffe wie BHA/BHT können allerdings bereits in den Ausgangsprodukten enthalten sein, ohne dass sie deklariert werden müssen.
Schädliche, weil dem Organismus in kaum einer Weise entsprechende Antioxidantien sind BHA, BHT, Ethoxyquin und Propylgallat. Derlei Zusätze werden gern hinter dem Begriff "EWG-Zusatzstoffe" versteckt, ein gutes Hundefutter sollte auch frei davon sein.

Die häufigsten Zusatzstoffe:

E201 - Natriumsorbat
E202 - Kaliumsorbat
E203 - Kalziumsorbat
E300 - Vitamin C
E301,302,304,316 - Vitamin-C-Verbindungen
E306-309 - Vitamin E
E310 - Propylgallat
E320 - Butylhydroxyanisol (BHA)
E321 - Butylhydroxytoluol (BHT)
E324 - Ethoxyquin













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Trockenfutter haben einen durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von 10%. Zum Vergleich: Der Körper des Hundes besteht zu 60%, die aufgenommenen Teile eines Beutetieres bestehen sogar zu 70% aus Wasser.
Zwar kann der Hundeorganismus im Bedarfsfall auch Wasser aus der Verbrennung von Energieträgern (Proteine, Fette, Kohlenhydrate) gewinnen, Optimum bleibt aber eine ausreichende Wasserzufuhr von außen.
Wie alle anderen Nährstoffe wird auch Wasser nach der Aufnahme vom Verdauungstrakt aus bedarfsgerecht im Körper verteilt. Und schon diese Verteilung erfordert einen angemessenen Wasseranteil, da das Blut als Transportweg ohne ausreichend Wasser zähflüssig werden und die Pumpe Herz unnötig belasten würde. Ferner ist Wasser wichtig für den Säuren-Basen-Haushalt (also den pH-Wert), als Lösungsmittel und bei diversen enzymatischen Reaktionen.
Von entscheidender und sehr plastischer Bedeutung ist die Rolle des Wassers im Wärmehaushalt des Körpers: Bei erhöhter Körpertemperatur (z.B. bei Hitze) wird Wärme vornehmlich über Wasserdampf (Hecheln) abgegeben.
Ausgeschieden wird Wasser also sowohl über die Lunge (Atem) als auch über Darm (Kot) und Nieren (Urin). Die Abgabe über die Nieren macht hierbei nur 25% der aufgenommenen Wassermenge aus, woran sich ungefähr ermessen lässt, wieviel Wasser anderweitig verarbeitet wird.
Ein erwachsener Hund benötigt etwa 70ml Wasser pro kg Lebendgewicht täglich.





Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaute Moleküle. Ein Teil dieser Aminosäuren kann vom Hund synthetisiert werden, der andere und bei weitem größere Teil ist essentiell, muss also über die Nahrung zugeführt werden.
Protein ist unerlässlich für Aufbau und Erhaltung der Körpersubstanz. Als Bausubstanz ist es Bestandteil jeder einzelnen Zelle, besonders wichtig für Knochen, Sehnen und Muskeln.
Als Wirkstoffe übernehmen Proteine wichtige Aufgaben im Stoffwechsel, sind sowohl an der Steuerung wie auch am Transport beteiligt. Außerdem spielen sie eine entscheidende Rolle im Immunsystem.
Über die Nahrung aufgenommenes Protein wird zunächst im Magen-Darm-Trakt in Aminosäuren zerlegt. Von dort aus gelangen sie zur Leber, dem zentralen Verteiler, der die Aminosäuren zu den Körperteilen schickt, wo sie benötigt werden.
Werden sie dort als Bausubstanz benötigt, müssen sie wieder zu Proteinen zusammen gebaut werden. Die Aminosäurestruktur der benötigten Proteine ist hierbei vorgegeben. Fehlt eine Aminosäure in dieser Struktur ("limitierende Aminosäure"), so kann das Protein nicht gebildet werden. Bei einer unausgewogenen Zufuhr essentieller Aminosäuren kann also Körpersubstanz nicht oder nur in unzureichendem Maße gebildet werden und z.B. Muskelschwäche auftreten.


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Der Eiweißbedarf eines Hundes mit normaler Aktivität und mit über 30kg Lebendgewicht liegt bei mindestens 2g je kg Körpergewicht und Tag, dieser Bedarf steigt mit sinkendem Lebendgewicht, so dass ein Hund von 5kg Lebendgewicht bereits mindestens 3g je kg Körpergewicht benötigt.
Diese Angaben beziehen sich auf verdauliches Protein, nicht auf Rohprotein.
Durch die Beteiligung des Proteins an nahezu allen lebenswichtigen Prozessen im Körper wirkt sich auch ein Mangel vielfältig aus. Das Immunsystem wird geschwächt, der Körper nicht mehr entgiftet und Körpersubstanz nicht mehr synthetisiert. Äußerliche Anzeichen eines Proteinmangels sind Untergewicht, Trägheit und ein stumpfes Fell.
Eine Überversorgung schädigt ebenfalls Stoffwechsel und Körpersubstanz, vor allem die Knochen, aber auch Leber und Niere werden über Gebühr belastet. Erste äußerliche Anzeichen sind Übergewicht (ungenutztes Protein wird zu Fett umgebaut), verfärbter/stinkender Urin (Protein wird zu Harnstoff abgebaut) sowie Aas- und Kotaufnahme (enthält Basen, die der Übersäuerung entgegen wirken).
Tierisches Eiweiß hat eine höhere Wertigkeit als pflanzliches, da die enthaltenen Aminosäuren dem Körpereiweiß des Hundes eher entsprechen und somit verdaulicher sind.
Verdaulichkeit tierisches Protein: ~ 95%, Verdaulichkeit pflanzliches Protein: ~ 60%
Es ist davon auszugehen, dass durch die höhere Verdaulichkeit tierischen Eiweiß' die oberen Toleranzen hier wesentlich größer sind als die des pflanzlichen Eiweiß'.



Ein Fettmolekül besteht zunächst aus einem Träger und drei Fettsäuren. So lange diese Verbindung besteht, ist es unverdaulich. Im Dünndarm wird es mithilfe der Galle und Fett spaltender Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse zerlegt, so dass die Fettsäuren frei werden und verwertet werden können.
Die Gruppe der Fette wird grob in gesättigte und ungesättigte Fette unterteilt, abhängig davon, ob die Atome, aus denen ihre Fettsäuren bestehen, gesättigt oder frei sind. Eine ungesättigte Fettsäure enthält im Gegensatz zu einer gesättigten mindestens zwei nebeneinander liegende, nicht gänzlich umschlossene Atome. Diese Atome können sich mit anderen Stoffen chemisch verbinden. Außerdem bilden sie einen raumgreifenden Knick, daher sind ungesättigte Fette flüssiger als gesättigte.
Gesättigte Fette dienen in erster Linie der Energiezufuhr und -reserve. Im Vergleich zu Protein können sie das Zweieinhalbfache an Energie speichern, da die Energie nicht an Wassermoleküle gebunden werden muss. Die Depotfette sind zum Erhalt der Körpertemperatur und auch als Polsterung (z.B. um Organe) unerlässlich. Man findet gesättigte Fette hauptsächlich in tierischen Nahrungsquellen wie Fleisch oder Butter.
Bei ausreichender Kohlenhydrat(Glucose)- und Eiweißversorgung können gesättigte Fettsäuren auch vom Körper selbst gebildet, müssen also nicht unbedingt zugeführt werden.
Mehrfach ungesättigte Fette hingegen sind meist essentiell und kommen vor allem in pflanzlichen Ölen und Fisch vor. Sie regulieren Stoffwechselvorgänge im Körper und sind wesentliche Bestandteile aller Körperzellen, vor allem aber des Nervensystems. Man unterteilt mehrfach ungesättigte Fette in Omega-3- und Omega-6- Fettsäuren.
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Der Hundekörper besteht zu immerhin 20% aus Fett, der tägliche Bedarf an verdaulichem Fett liegt bei 1g pro kg Körpergewicht.
Fettmangel äußert sich z.B. in Untergewicht und Apathie. Fettlösliche Vitamine werden unwirksam, die Zellsubstanz wird angegriffen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Folge sein. Beim Fehlen ungesättigter Fette kommt es vor allem zu Haut- und Haarproblemen.
Ein überversorgter Hund neigt zu Übergewicht, das mit einer Verfettung lebenswichtiger Organe einher geht.



Kohlenhydrate machen den Hauptanteil der Nahrung aus, sie sind in nahezu allen Nahrungsmitteln enthalten, ohne extra ausgewiesen zu werden. Im Bedarfsfall können sie im Hundekörper auch aus den anderen Energieträgern (Fett und Protein) synthetisiert werden.
Kohlenhydrate sind Saccharide, also Zucker, die in Einfach- (Fruchtzucker/Glucose), Zweifach- (z.B. Haushaltszucker, Milchzucker) und Vielfachzucker (z.B. Stärke) unterteilt werden.
Das wichtigste Kohlenhydrat ist Glucose. Alle aufgenommenen Kohlenhydrate werden im Körper zu Glucose abgebaut.
Glucogen ist die Speicherform der Glucose. Dieser Vielfachzucker wartet eingelagert in der Muskulatur auf seinen Einsatz, der dann erfolgt, wenn kurzfristig Energie benötigt wird. Ist das Glucogen verbraucht, wird auf Fettreserven zurückgegriffen.
Glucose liefert vielen Zellen und Geweben lebenswichtige Energie, für einige davon, wie beispielsweise Blutzellen und Gehirn, ist sie sogar der einzige Energielieferant.
Glucose braucht Insulin, um in die sie benötigenden Zellen zu gelangen. Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet und ausgeschüttet, sobald Kohlenhydrate aufgenommen werden.
Hauptlieferanten für Kohlenhydrate sind Getreide und Kartoffeln.
Da Hunde nicht viele Kohlenhydrate brauchen, jedes handelsübliche Trockenfutter aber mindestens eine Kohlenhydratquelle enthält, hat eine Unterversorgung bei mit Fertigfutter ernährten Hunde Seltenheitswert.

Eine Überversorgung hemmt die Proteinverwertung und ist äußerlich an Übergewicht erkennbar, da Glucose nicht in unbegrenzten Mengen eingelagert werden kann und nicht eingelagert zu Fett umgebaut wird.



Ballaststoffe sind unverdauliche Kohlenhydrate, die vornehmlich in Gerüstsubstanz und Randschichten (Schale) von Pflanzen vorhanden sind.
Diese Fasersubstanzen sind vor allem in (Vollkorn-)Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse zu finden, zum Beispiel in Form von Zellulose.
Trotz ihrer Nichtverwertbarkeit haben sie einen hohen Stellenwert in der gesunden Ernährung, da sie in ihrer Funktion als Füll- und Quellstoffe in Zusammenwirkung mit Wasser die Darmtätigkeit regulieren: Ballaststoffe haben eine sehr hohe
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Quellfähigkeit, kommen sie also mit Wasser in Berührung, so vergrößert sich ihr
Volumen um ein Vielfaches. Das passiert im Darm, wo durch den Druck der aufgequollenen Nährstoffe auf die Darmwände die Darmtätigkeit angeregt wird. Das Futter verweilt damit kürzer im Dickdarm, wo dem Futter mit wachsender Verweildauer auch immer mehr Wasser entzogen wird. Eine schnellere Dickdarmpassage beugt also Verstopfung und auch Gärung vor.
Ferner binden sie Stoffwechselschlacken und Schadstoffe und sorgen für ihren Abtransport. Aber auch andere Organe und der Fettstoffwechsel profitieren von dieser Kohlenhydratgruppe.
Eine besondere Form der Ballaststoffe sind die Prebiotika. Prebiotika sind künstlich hergestellte Mikroorganismen, die die Darmflora günstig beeinflussen sollen. Ob sie den Darm beim Hund je erreichen, ist aufgrund seiner aggressiven Magensäure zweifelhaft. Falls ja, wird die Verdaulichkeit und Verträglichkeit des Futters signifikant erhöht.
Prebiotika werden dem Futter oft in Form von Oligosacchariden oder Lactobacillen zugefügt.
Der Ballaststoffanteil der Nahrung sollte zwischen 2 und 4% liegen.
Ein Mangel an Ballaststoffen ist äußerlich an Verstopfung erkennbar und kann zu Magen-Darm-Erkrankungen führen.
Ein zu hoher Anteil ist bei Hunden auf Grund ihres relativ kurzen Darms schnell erreicht und kann die Mineralstoffversorgung stören und die Verdaulichkeit des gesamten Futters beeinträchtigen. Ferner kommt es zu weichen und großen Kotmengen.



Vitamine sind organische Verbindungen mit lebenswichtigen Aufgaben für den Organismus. Bis auf die Vitamine C und K können sie vom Hundekörper nicht oder nicht in ausreichender Menge synthetisiert werden, so dass sie mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.
Sie werden grob in zwei Gruppen unterteilt: Vitamin A, D, E und K gehören zu den fettlöslichen Vitaminen. Diese Vitamine können nur in Verbindung mit Fett verwertet werden, kommen deshalb natürlich auch meistens in fetthaltigen Nahrungsmitteln vor und werden bei einem Überangebot in den Fettzellen des Körpers gespeichert. Daher kann es bei fettlöslichen Vitaminen zu einer Überversorgung kommen. Vitamin C und die Vitamine des B-Komplexes hingegen sind wasserlöslich, und da Flüssigkeit im Körper stets zur Verfügung steht, sind diese Vitamine auch immer verwertbar und werden gewöhnlich nicht gespeichert, sondern bei Überangebot unverwertet über den Urin ausgeschieden. Diese Vitamine müssen deshalb sehr regelmäßig zur Verfügung gestellt werden, um Unterversorgungen zu vermeiden.
Viele Vitamine sind hitze-, licht- oder sogar luftempfindlich. Das Herstellungsverfahren und die Lagerung eines Hundefutters lassen demnach einige Vitamine in ihrer natürlichen Form gar nicht zu. Die im Hundefutter meist genutzte Alternative sind synthetische Vitamine.
Unter synthetischen Vitaminen versteht man im allgemeinen im Labor produzierte, den natürlichen Vitaminen nachempfundene Nährstoffe. Ihre Formen entsprechen sich allerdings nicht ganz, die synthetischen Vitamine sind etwas größer und zackiger. Diese Form erschwert die Darmwandpassage, also die Aufnahme des Nährstoffs. Diese Aufnahme erfolgt aber auf jeden Fall. Auch der
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Ausscheidungsvorgang ist bei einem Überangebot aufwändiger als bei natürlichen Vitaminen. Außerdem unterscheiden sich einige synthetische Vitamine signifikant in ihrer biologischen Aktivität von natürlichen Vitaminen. Diesen Unterschieden soll die Einheit "I.E." Rechnung tragen, indem sie die Wirksamkeit der jeweiligen Vitaminform berücksichtigt.
Ferner kommen natürliche Vitamine nie isoliert vor, sondern sind stets in einen ganzen Nährstoffkomplex eingebunden - dies findet bei der Herstellung synthetischer Vitamine meist keine Berücksichtigung. Einige Komponenten eines solchen Nährstoffkomplexes wie z.B. sekundäre Pflanzenstoffe können auch von einem als Rundum-Versorgung konzipierten Hundefutter nicht imitiert werden.
Ob in einem Futter enthaltene Vitamine natürlich oder künstlich synthetisiert sind, kann man aus der Deklaration ersehen:
Stehen sie unter "Zusammensetzung", wurden sie künstlich zugefügt, natürlich enthaltene Vitamine findet man nur in der Analyse.



Mineralien sind anorganische Nährstoffe, die vom Hundekörper nicht selbst synthetisiert werden können, also immer von außen zugeführt werden müssen. Sie dienen einerseits als Baustoffe für Knochen und Zähne (Kalzium, Phosphor und Magnesium), andererseits als Reglerstoffe in Stoffwechselvorgängen.
Da sich alles Leben aus dem Wasser entwickelte, müssen die darin enthaltenen Mineralien auch den Lebewesen, die nicht mehr im Wasser leben, immer noch stets zur Verfügung stehen. Mineralien sind eng an den Wasserhaushalt des Körpers gekoppelt, einige von ihnen sind Bestandteil aller Körperflüssigkeiten, regulieren dort den Wasserhaushalt, die Druckverhältnisse und den Säure-Basen-Haushalt.
Mineralstoffe werden in Abhängigkeit von ihrem relativen Anteil an der Körpermasse unterteilt: Mengenelemente sind die in recht hoher Konzentration vorkommenden Mineralien, während Spurenelemente nur in kleinen, aber entscheidenden Mengen zu finden sind.
Die benötigten Mengenelemente sind Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Chlor, Kalium und Schwefel. Sie werden auch als Elektrolyte bezeichnet, da sie fähig sind, in flüssiger Umgebung elektrischen Strom zu leiten. Sie unterteilen sich dabei in positiv und negativ geladene Teilchen und verteilen sich so, dass innerhalb der Zellen eine andere Konzentration als außerhalb herrscht. Die dadurch erzeugte Spannung bleibt nicht konstant, sondern verändert sich durch Austausch der Elektrolyte durch die Zellmembran (Zellhaut) hindurch ständig. Diese Änderungen steuern alle Vorgänge auf Zellebene.
Zu den lebensnotwendigen Spurenelementen gehören Eisen, Kupfer, Zink, Jod, Fluor, Chrom, Kobalt, Nickel, Molybdän, Mangan und Selen. Leider wurden die Spurenelemente und ihre Bedeutung erst spät entdeckt, so dass ihre Funktionen immer noch erforscht werden.
Grundsätzlich ist der Mineralienanteil im Hundekörper relativ hoch, da der gesamte Organismus auf die Verdauung ganzer Beutetiere ausgerichtet ist. Beutetiere enthalten viel Blut, das wiederum viele Mineralien enthält.
Mineralstoffe liegen in der Nahrung nur selten in ihrer elementaren Form vor, sondern sind meist an andere Stoffe gebunden. Diese Trägerstoffe können ebenfalls anorganisch sein oder aus Kohlenhydraten oder Proteinen bestehen. Letztere

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werden als Chelate bezeichnet. Diese Chelate sind für den Hund weit besser verwertbar als die anorganische Form, weil hierbei das Mineralsalz während des Transports zu seinem Bestimmungsort von einem Ring aus Aminosäuren umschlossen wird, die anschließend selbst andernorts eingesetzt werden können. Die Elementarform hingegen ist meist an einen anderen anorganischen Transportstoff gebunden, der nach dem Transport nicht verwertet werden kann und teilweise aufwändig wieder ausgeschieden werden muss, sich teilweise aber auch ablagert und längerfristig zu Vergiftungen führen kann. Es kann sogar dazu kommen, dass sich diese unerwünschten Trägerstoffe mit anderen Stoffen zu freien Radikalen verbinden.
Ein gutes Hundefutter wird Mineralien also in chelierter Form, nicht in ihrer Elementarform zusetzen.
Ein Mineralstoffmangel kann vor allem bei den Baustoffen relativ lange kompensiert werden, indem die benötigten Stoffe den Speichern (z.B. den Knochen) entzogen werden. Wenn Mangelsymptome auftreten, ist die Unterversorgung also im allgemeinen schon weit fortgeschritten. Ein erhöhter Bedarf an Mineralien besteht beispielsweise nach Durchfällen, da die mit dem Wasserhaushalt eng verbundenen Mineralien ebenfalls ausgeschwemmt werden.
Ein Zuviel an Mineralien kann teilweise über die Ausscheidung reguliert werden, belastet den Organismus dabei aber unnötig und führt bald zu einem erhöhten Blut-pH-Wert und diversen Gesundheitsstörungen.










Der ausgewachsene Hund
Um die Grundversorgung an benötigten Nährstoffen sicher zu stellen, aber auch, um Überversorgungen zu vermeiden, können die in der Analyse angegebenen Werte ohne viel Aufwand mit dem individuellen Bedarf abgeglichen werden.
Alle angegebenen Werte sind für die tägliche Versorgung empfohlene Durchschnittswerte für den erwachsenen, normal aktiven Hund, angegeben pro kg Lebendgewicht.
Berechnungshilfen:
Bei optimaler Versorgung gilt: Tabellenwert x Gewicht des Hundes [in kg] = in der Analyse angegebener Wert x tägliche Fütterungsmenge [in kg], also Bedarf = Versorgung.
Berechnung Energiebedarf: Tabellenwert x Gewicht des Hundes [in kg]0,75 = in der Analyse angegebener Wert x tägliche Fütterungsmenge [in kg]. Die Normierung auf die Basis kg0,75 berücksichtigt den größeren Wärmeverlust und damit höheren Energiebedarf kleinerer Hunde.
Bei Prozentwerten: in der Analyse angegebener Wert = angegebener Prozentwert x 10 [ergibt Gramm]

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Angegebene Einheiten beachten!
1µg = 1mcg = 0,001mg = 0,000001g = 0,000000001kg
1kg = 1000g = 1.000.000mg = 1.000.000.000µg
1 MJ = 1000 kJ = 239 kcal
Protein 2 g
Fett 1 g
Vitamin A 75 I.E.
Vitamin B1 * 20 µg
Vitamin B2 * 50 µg
Niacin * 0,2 mg
Vitamin B6 * 20 µg
Vitamin B12 * 0,5 µg
Biotin * 2 µg
Folsäure * 4 µg
Pantothensäure * 0,2 mg
Vitamin D 10 I.E.
Vitamin E 0,5 mg
Chlor 120 mg
Kalium 55 mg
Kalzium 80 mg
Magnesium 15 mg
Natrium 50 mg
Phosphor 60 mg
Eisen 1,4 mg
Jod 15 µg
Kupfer 0,1 mg
Mangan 70 µg
Selen 2,5 µg
Zink 0,9 mg
umsetzbare Energie 0,52 MJ/kg0,75
*) wasserlöslich -> Schäden durch Überdosierung sind selten und erst bei akuter Überversorgung zu befürchten.
Die Angaben "I.E."/"I.U." stehen für "Internationale Einheiten", eine von der WHO festgesetzte Maßeinheit.
Vitamin A: 1 µg = 3,33 I.E. <-> 1 I.E. = 0,3 µg
Vitamin D: 1 µg = 40 I.E. <-> 1 I.E. = 0,025 µg
Vitamin E: 1mg = 1,49 I.E. <-> 1 I.E. = 0,67 mg
Beispiel Protein:
27% Protein laut Packungsdeklaration, Gewicht des Hundes: 35kg, Fütterungsmenge: 300g täglich
2g x 35 = 70g Bedarf 270g x 0,3 = 81g Versorgung -> Überversorgung
Beispiel Mangan:
4,7mg/kg laut Packungsdeklaration, Gewicht des Hundes: 10kg, Fütterungsmenge: 80g täglich
0,07mg x 10 = 0,7mg Bedarf 4,7mg x 0,08 = 0,376mg Versorgung -> Unterversorgung

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Ein in die Jahre gekommener Hund stellt andere Ansprüche an seine Ernährung als ein Hund in den "besten" Jahren. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, so dass weniger Energie und ein Mehr an Vitaminen verlangt werden. Die Grundlagen zu Deklaration, Zutaten und Nährstoffen bleiben also die Gleichen, lediglich der Bedarf an Nährstoffen ändert sich.
Wann ein Hund ein Senior geworden ist, lässt sich nur schwerlich anhand des Kalenders ablesen. Es sind eher Hinweise wie ein erhöhtes Schlafbedürfnis, ein kürzerer Atem oder die schwereren Knochen, die auf veränderte Ansprüche hin deuten.
Es ist genetisch bedingt, dass Zellen nur ein gewisses Haltbarkeitsdatum besitzen. Mit zunehmendem Alter treten Schäden an der DNS (Träger der genetischen Erbinformationen, auf denen alles Leben basiert) auf. Ein Abbau der Zellen wirkt sich also auf nahezu alle Bereiche aus: Der Knochenstoffwechsel lässt nach, so dass Knochen demineralisiert werden und Gelenke langsam austrocknen. Aufgrund des verminderten Energiestoffwechsels nehmen Muskeln ab und der Fettanteil des Körpers steigt. Wegen des erschwerten Nährstoffumbaus werden viele Organe vermehrt belastet, besonders die Entgiftungsorgane Nieren und Leber. Da die Zellen Angriffe nicht mehr so leicht abwehren können, steigt die Infektionsanfälligkeit. Auch das Herz-Kreislauf-System ist von der langsameren Verstoffwechselung betroffen und lässt nach, ebenso wie der gesamte Verdauungsvorgang im Magen-Darm-Trakt erschwert wird.
All dies sind Auswirkungen des natürlichen Alterungsprozesses, die man am Stattfinden nicht hindern kann. Man kann allerdings versuchen, sie in ihrer Geschwindigkeit und Intensität zu beeinflussen. Nachlassende Körperfunktionen können durch eine bedarfsgerechte Ernährung unterstützt und stabilisiert werden.

Conny  
Conny
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Registriert am: 18.10.2009


   

Analdrüsen beim Hund
"Bedienungsanleitun" :o)

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